SV Wehen soll 5 Mio. € erhalten

Die Stadt Taunusstein will den SV Wehen Wiesbaden mit einem Vereinszuschuss von bis zu 5,0 Mio. € unterstützen. Die Stadtverordnetenversammlung hat einem entsprechenden Vetrag zwischen der Stadt und dem Verein zugestimmt.

Der Zuschuss steht in Widerspruch zur Vereinsförderrichtlinie der Stadt Taunusstein. Die Richtlinie lässt eine Förderung nur bis maximal 40 % der Aufwendungen zu. Ein Vortrag auf folgende Jahre ist nicht gestattet, ebenso wird ein Rechtsanspruch auf Förderung ausgeschlossen. Mit dem Vertrag wird aber ein langjähriger Rechtsanspruch begründet.

Das Geld soll über 10 bis 20 Jahre verteilt ausbezahlt werden. Die Jahresbeträge liegen zwischen 250.000 € und 500.000 € und hängen vom Gewerbesteueraufkommen ab. Eventuelle Landeszuschüsse würden den Zuschuss der Stadt Taunusstein senken.

Das Geld ist für das Nachwuchsleistungszentrum des Vereins auf dem Halberg und in Neuhof gedacht. Die Aufwendungen des Vereins sollen zu 100 % gefördert werden. Mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga hatte sich der SV Wehen Wiesbaden gegenüber der Deutschen Fußballliga verpflichtet, dieses Leistungszentrum zu unterhalten. Dabei will die Stadt dem Verein unter die Arme greifen.

Hauptsponsor des Vereins ist die Firma Brita. Ein Redner der CDU stellte den Zusammenhang zwischen dem Zuschuss und der Rückkehr der Firma Brita nach Taunusstein offen dar. Brita beabsichtigt offenbar, Teile des Betriebes von Wiesbaden zurück nach Taunusstein zu verlegen. Man habe aus dem Unternehmen "freundliche Hinweise" bekommen.

B90 / Die Grünen stehen einer Wiederansiedlung der Firma Brita wie auch einer verstärkten Vereinsförderung bei entsprechendem Steueraufkommen positiv gegenüber. Die Förderung der Vereine soll aber das Prinzip der Gerechtigkeit und die bestehende Vereinsförderrichtlinie respektieren. Der Vorschlag, die Vereinbarung mit dem Verein unter Beachtung dieser Prinzipien zu überarbeiten, wurde von der Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung leider ignoriert.

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